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... das hier vorgestellte Projekt bringt zum ersten Mal beide Aspekte des obersteirischen Musikbewusstseins auf die Bühne: ... Ein sanfter Jodler eröffnet. Kurz darauf übernimmt die Saxofonsection die eben vorgestellte Melodie und spinnt diese kontrapunktisch weiter. Die steirische Harmonika bleibt im Geschehen und stimmt nach einer Weile einen mitreißenden Zwiefachen an. Die Rhythmsection der Big Band ergänzt ein grooviges Pattern, während die Trumpetsection markante Einwürfe liefert. Nach einem energetischen Tenorsaxofon Solo nimmt das musikalische Geschehen eine abrupte Wendung und mündet in eine Jazzpolka, die Erinnerungen an das Vienna Art Orchestra aufleben lassen. ... Diese Beschreibung ist nur ein Versuch, die musikalische Vision in Worte zu fassen, das wesentliche Merkmal der Musik wird jedoch unbeschreibbar bleiben: Die Echtheit, Authentizität und Nachhaltigkeit des Erlebnisses, gewährleistet durch die unnachahmlichen persönlichen Eigenschaften der Protagonisten.

Mit der Verbindung von Volksmusik mit Jazz befindet man sich in bester Gesellschaft: Ob Wolfgang Puschnigs Alpine Aspects, Luis Sclavis’ Folclore Imaginaire, der Balkanjazz, oder Jan Garbareks Skandinavische Musizierweise, mit Upper Styrian Big Band Folk entsteht ein neuer, originärer musikalischer Beitrag, der die internationale Sprache der Jazzmusik zum Ausdruck von Inhalten der lokalen, musikhistorischen Musiktradition nützt.

Ermöglicht wird dies durch einen groß angelegte Kompositionsauftrag an den, in der Obersteiermark aufgewachsenen Jazzkomponisten und –pianisten Michael Kahr. Kahr unterrichtet an derJazzabteilung der Kunstuniversität in Graz und beschäftigt sich seit Jahren mit den, an der Oberfläche oft verborgenen, Verbindungen in der Musik. Jazz – Pop, Klassik – Jazz, persische Volksmusik – Konzerthaus, österreichische Volksmusik – Streichquartett, Kirchenorgel – Blues... bei Engagements in aller Welt, zur Zeit noch mit Ausnahme des asiatischen und südamerikanischen Raums, galt Kahrs Interesse der verbindenden Dimension der musikalischen Sprache. Auch in seiner wissenschaftlichen Arbeit, dokumentiert in Artikeln, internationalen Konferenzbeiträgen und seiner kürzlich abgeschlossenen Dissertation manifestiert sich der Drang nach der Erkundung dieser musikalischen Berührungspunkte.